Erfahrungen und Feedsbacks meiner Gäste 

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Und hier noch mal ein Feedback von ein tollen Lady aus dem tiefen Süde, der mich sehr berührt hat.

Sie ist mit der Veröffentlichung ausdrücklich einverstanden.

Dir 1000 Dank,Susanne für den tollen Text. 

 

Die Idee, mir körperliche Zuwendung zu kaufen, kam spontan, so wie Einfälle es manchmal an sich haben. Sie erscheinen urplötzlich, tauchen scheinbar aus dem Nichts auf, aber in Wahrheit schlummern sie schon eine Weile in den versteckten Winkeln des Denkens, werden unbemerkt geboren, wachsen und zeigen sich erst, wenn sie reif sind. So war es auch, als sich unversehens der Gedanke an einen Callboy für Frauen in meinem Kopf festsetzte.

 

Ich gab den Begriff in die Suchmaschine ein und fand dort nur gestelzte Geschichten über angebliche Erfahrungen mit käuflicher Liebe, die so offensichtlich ausgedacht waren, dass ich mich stellvertretend für die Frauen, die sie so stümperhaft ersonnen hatten, schämte. Ich
besuchte die Seiten von Agenturen, über die Frauen stundenweise Männer buchen können, und betrachtete ihre Fotos. Da gab es die absurd muskulösen Typen, Typen, an deren Zeigefingern provozierend Handschellen baumelten, Typen, die die geschniegelt-arrogante
Ausstrahlung von Bankangestellten zur Schau stellten; andere, die vom Scheitel bis zur Sohle nahtlos tätowiert waren und letztlich die unvermeidlichen Surfer-Typen, die mit ihren sonnengebräunten jungenhaften Gesichtern anzüglich-verschmitzt in die Kamera grinsten.

 

Keiner von ihnen löste Gefühle in mir aus. Sie alle wirkten unecht, maskenhaft und gespreizt, wie schlechte Schauspieler in mittelmäßigen Theaterstücken. Ich wollte meine Suche schon beenden und den Gedanken, Sex gegen Bezahlung zu haben, in den dunklen Sumpf der
vagen Sehnsüchte zurückschieben, da entdeckte ich eine weitere Seite: Leons Seite. Ich fand einen stattlichen Mann mit warmen Augen und der Andeutung eines Lächelns auf den Lippen, der für die Aufnahme in seinen besten Anzug geschlüpft war. In der Galerie hatte er weitere Fotos von sich abgelegt, die ihn mal sexy, mal verspielt, mal ernst zeigten. Aber immer zog mich die Wärme seines Blicks, der direkt in die Kamera gerichtet war, unwiderstehlich an. Ich las die Worte, die er für Frauen wie mich verfasst hatte: „Ich mag Frauen. Jede Frau hat etwas Einzigartiges, gerade die Frau 'auf den zweiten Blick'. Und wir finden sicher Gemeinsamkeiten, die uns beiden Spaß machen. Ein Fältchen mehr oder eine Rundung zu viel, das sollte uns nicht belasten“.

Die Großzügigkeit und Achtung, die seinen Worten entsprang, rührten mich. Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals und aus der Tiefe meines hundertfach gedemütigten Herzens entstieg die Hoffnung, dass es einen Mann geben könnte, der – wenn auch nur gegen Bezahlung – nicht über mein durch die Müdigkeit und Schmerzen der letzten Jahre erschlafftes und kräftig gewordenes Äußeres, meine
Unsicherheiten und Ängste stolpern und dafür meine Vorzüge in den Mittelpunkt stellen würde.

 

Spontan tippte ich die Nummer, die auf seiner Seite hinterlegt war, in mein Telefon und schrieb eine Nachricht. Ein Kribbeln ließ mich zögern, wie man es von heißen Sommertagen kennt, wenn man verschwitzt und aufgeheizt in den Badesee eintaucht, dann bemerkt, wie kalt er im Vergleich zum überhitzten Körper ist und für ein paar Momente verweilt, zögert, den Kopf unter Wasser zu tauchen, obgleich man weiß, dass sich nach einem kurzen Kälteschauer ein unvergleichlich wohliges Gefühl einstellen wird.

Mein Finger schwebte, gleich meinem zaudernden Ich, das den Moment, ganz unterzutauchen, Sekunde und Sekunde hinauszögert, über der Sendentaste. Dann tauchte ich den Kopf in die nasse Kälte, drückte auf den Pfeil, der meine Nachricht überbringen würde, und legte mich schlafen.

 

Als ich aufwachte, blickte ich zuerst auf mein Telefon und was ich auf dem Display sah, vertrieb schlagartig jeden Rest Müdigkeit aus meinem Knochen: „Moin! Ja klar, sehr gern. Dir einen schönen Wochenstart. Aloha Leon“. Wir verabredeten, noch am selben Tag miteinander zu telefonieren. „Hi Leon“, sagte ich und hörte, dass ein leichtes Zittern meine Nervosität verriet. Die Stimme am anderen Ende der Leitung war tief und warm – „passt gut zu seinen Augen“, dachte ich – und klang so locker und selbstsicher, dass es sich ganz natürlich anfühlte, als würde ich mit einem vertrauten Freund in entspannter Beiläufigkeit bei einer Tasse Kaffee plaudern. Er fragte, wo ich ungefähr lebe, ob ich eine Begleitung für einen Abend suche oder ein kleines Abenteuer. Ich lachte, verlegen, leicht errötend: „Letzteres“.

„Ich find's toll, dass du das machst. Männer mieten sich schon immer Frauen für ein paar aufregende Stunden. Ich habe nie verstanden, warum das nicht auch andersrum gehen sollte“.

Da hat er nicht unrecht, dachte ich. Er versprach mir, dass es in dieser einen Nacht nur um mich gehen würde, fragte, ob es etwas gibt, das ich nicht mag, und wollte wissen, ob ich an Männern einen bestimmten Kleidungsstil bevorzuge.


In drei Tagen würden wir uns in der Hotelbar abends auf ein Glas Wein treffen und dann auf mein Zimmer gehen. Manchmal freute ich mich darauf, war aufgeregt, die Verwegenheit meines Vorhabens verschaffte mir eine kribbelnde, wärmende Erregung. Dann wieder war ich ängstlich, schüttelte über mich selbst den Kopf, konnte kaum glauben, dass ich tatsächlich einen Mann für Sex bezahlen würde, aber mit jeder Nachricht, die wir in den folgenden Tagen schrieben, schwanden meine Zweifel und Ängste. Er schickte mir traumhafte Aufnahmen vom Meer, erzählte von warmen Abenden mit Freunden, gutem Essen, großartigen Kite-Erlebnissen und rauschend-lebendigen Konzertbesuchen. Er verlieh seinen Bildern und seiner Stimme eine Geschichte, machte sich realer und greifbarer.

Dann wurde der Austausch intimer, anzüglicher, eindeutig auf das ausgerichtet, was wir bald tun würden. Ich schrieb ihm, schambehaftet und doch freizügig, wie sehr mich die Aussicht auf seinen Körper in fieberhafte Erregung versetzte. Das erste Mal seit Jahren berührte ich mich selbst mit einer Häufigkeit, die ich von mir schon lange nicht mehr kannte. Ich genoss es, kam mühelos zum Höhepunkt, zwei-, dreimal täglich, und wollte doch immer noch mehr.

 

Am Abend vor unserem Treffen saß ich am Hafen dieser großen fremden Stadt, mit den gewaltigen Schiffen und schimmernden Lichtern, die so nah schienen, als müsste ich nur die Hand ausstrecken, um die metallenen Riesen und die leuchtenden Punkte, die über das Meer
tanzten, zu berühren. Und plötzlich, inmitten dieser malerischen Szenerie, schlug mir die Angst mit der Wucht einer heranpreschenden Herde Wildtiere ins Gesicht. „Wirst du morgen wirklich kommen? Es kommt mir auf einmal ganz unwirklich vor,“ schrieb ich.

„Angst?“, fragte er.
„Ja“, antwortete ich. „Davor, dass du nicht kommst oder noch schlimmer, dass du kommst, aber ich dir so wenig gefalle, dass du gleich wieder gehst. Und Angst, dass du mir, wenn du bleibst, weh tun könntest“.

Am Display erschien „Leon nimmt Audio auf“ und während ich auf seine Sprachnachricht wartete, warem sie alle wieder da – die Unsicherheiten und Ängste, das ewige Gefühl, nicht gut genug zu sein. Ich spürte die Traurigkeit und das bittere Nicht-gut-genug-Sein als scharfen Schmerz, der in meinem Arm pulsierte und meinem Herzen einen Stich versetzte.

Da erreichte mich Leons Nachricht. Als ich sie abhörte, wurde mir schwindlig, so einfühlsam und lieb waren seine Worte gewählt, so warm und zärtlich klang seine Stimme. Er sprach davon, dass er mich schon am Telefon sympathisch fand, davon, wie schön mein Gesicht ist, und von meinem Mut, trotz der vielen Gelegenheiten, bei denen ich verletzt wurde, aus meinem Schatten zu treten. Ich hatte den Schmerz nur angedeutet in unsere Nachrichten einfließen lassen. Um so mehr rührte es mich, dass ihm mein Kummer nicht entgangen war. Er erzählte, dass es in seinem kleinen Nebenjob nicht nur um Sex geht, sondern um ganz viel Anderes: darum zu
geben, ohne etwas zu nehmen. „Ich nehme dich erstmal in den Arm und dann versinkst du einfach. Ob der Sex dann wild und ungestüm und all das wird, das kommt dann vielleicht dazu, aber viel wichtiger ist es, Nähe zu haben. Ich halte dich einfach fest. Und wenn ich dich
nur zwei Stunden im Arm halte und streichle, dann ist das auch völlig in Ordnung“.

Tränen liefen über mein Gesicht, Tränen, die von Rührung erzählten, von Hoffnung und Schmerz und Erleichterung. Ich ging ins Bett und hörte seine Nachricht wieder und wieder und ließ mich von der Wärme seiner Worte in den Schlaf wiegen.

 

Am nächsten Morgen war die Lust wieder da – nur noch 12 Stunden! – und ich begann den Tag mit einer kleinen Fantasie darüber, wie es wohl sein würde, ihn in mir zu spüren. Meine Arbeit war nur noch Nebensache, immer wieder schob sich die Vorstellung an Lust und
Leidenschaft in mein Denken. In der Leistengegend verspürte ich das bereits vertraute erwartungsvolle Ziehen, das die Bilder in meinem Kopf in kunstvolle, anrüchige Gemälde verwandelte: seine Lippen auf meinen, seine Finger, die mit meinen Nippeln spielen, seine Hände, die langsam meinen splitternackten Körper hinabgleiten, seine Finger, die die Quelle meiner Erregung finden, sein aufgerichtetes Geschlecht, das er erst zärtlich und dann immer fordernder in mich stößt und uns unaufhaltsam einer dem ganzen Sein umfassenden lustvollen Ekstase entgegentreibt.

 

Währenddessen duschte ich, wusch meine Haare, entfernte sorgfältig den Flaum an und zwischen meinen Beinen und unter den Armen, cremte, zupfte, schminkte mich. Wusch das ganze Makeup wieder herunter, probierte verschiedene Kleider und Schuhe an, lackierte meine Nägel und war dabei so aufgeregt wie beim Ersten Mal. Spontan schrieb ich ihm, dass er direkt auf mein Zimmer kommen soll. Sich vorher in einer Bar noch ein wenig kennenzulernen, erschien mir auf einmal überflüssig.

 

Dann wieder überkam mich die Angst. Was, wenn er mich verprügelt? Was, wenn ich plötzlich doch nicht mehr möchte und er mit Gewalt einfordert, was ich ihm nicht geben will? Was, wenn er mich so abstoßend findet, dass er keine Erektion bekommt? Dutzende Was-
Wenns überlagerten meine Erregung, aber ich blieb bei meiner Entscheidung. „Keine Angst“, schrieb er, „Es ist leicht und luftig wie ein Sommerabend. Und es passiert nichts, was du nicht willst“.


Und dann, es fühlte sich an, als wären nur Sekunden verstrichen, klopfte es auch schon an der Zimmertür. Ich erstarrte für einen Moment, mein Herz pochte so schnell, dass ich es fast hören konnte, meine Handflächen waren feucht, mir war schwindlig, aber mit einer Entschlossenheit, von der ich nicht weiß, woher ich sie nahm, entriegelte ich die Tür. Leon trat ein, sah den ängstlichen Ausdruck auf meinem Gesicht und zog mich in seine Arme. Mein Rücken war steif vor Anspannung. Trotzdem ließ ich mich an seinen warmen, starken Körper ziehen und atmete tief seinen Duft ein. Er roch nach dezentem, teuren Aftershave, und darunter lag noch etwas anderes. Der Geruch von Sonne und Meer, warm und salzig zugleich. Und mit jedem Atemzug, mit jeder Sekunde, die er mich festhielt, ließ mein Schwindel nach.

Er nahm mein Gesicht in seine großen warmen Hände und küsste mich wie selbstverständlich mitten auf den Mund. Ich schloss die Augen und spürte durch mein dünnes Kleid, dass er erregt war. Als sich unsere Zungen fanden, schmolz die Angst wie ein Stückchen Butter in der Sonne, und wurde restlos vom ziehenden Verlangen zwischen meinen Beinen abgelöst. Ich drehte mich um, schlang meine Arme um seinen Hals, er drückte sein Geschlecht gegen meinen Po, strich über meine Brüste und ließ seine Hände an meinem Bauch vorbei zwischen meine Beine gleiten. Instinktiv fanden seine Finger diesen einen perfekten Punkt, er rieb und drückte mit der genau richtigen Mischung aus Zärtlichkeit und Härte, und ehe ich mich versah, war ich in den Armen eines Mannes, den ich erst vor wenigen Minuten das erste Mal getroffen hatte, mit schockierender Intensität zum Höhepunkt gekommen.

Als wir im Bett lagen, zog er mich aus. Völlig offen lag ich vor ihm, richtete mich wieder auf, er streifte sein T-Shirt ab, wir küssten uns leidenschaftlich, ich presste mich ihm ungeduldig entgegen, wollte ihn jetzt gleich, sofort, ohne weiteres Vorspiel, haben, und er erfüllte meinen Wunsch. Er legte meine Beine gegen seine Brust, zog ein Kondom über und drang langsam in mich ein. Als er ganz in mir war, legte er sich mit seinem vollen Gewicht auf mich, umfasste wieder mein Gesicht, küsste und streichelte meinen Körper, kreiste mit einem Finger über diese ganz bestimmte Stelle und bewegte sich auf und in mir in einer Art, die ich nicht kannte. Leidenschaftlich und doch vorsichtig, achtsam darauf bedacht, meine Reaktionen richtig zu deuten, mit einem triumphierenden Lächeln im Gesicht, als ich noch einmal kam. Er selbst nahm sich vollkommen zurück, rollte von mir runter, als mein Atem langsam wieder ruhig wurde und zog mich in seine Arme. Er streichelte zärtlich meinen Rücken und meinen Po, mein Kopf ruhte auf seiner Brust, wir lächelten uns an.

Und so verging der Abend. Ein steter Wechsel zwischen Leidenschaft und Anschmiegen. Er erfüllte mir geheime Wünsche, trieb mich weitere Male auf den Gipfel und schenkte mir danach die friedvolle Geborgenheit seiner Umarmungen.

 

Und als ganz unvermittelt diese alte Geschichte, dieser große Schmerz, wieder hochkam, und mein Kopf von der Erinnerung an grapschende grobe Pranken und giftige Körper, die ihre rücksichtslose Männlichkeit in mich stoßen, geflutet wurde, war er da. Er wiegte mich in seinen Armen, flüsterte mir tröstende Worte ins Ohr, versprach, dass ich ihm alles sagen kann, hörte zu, trocknete meine Tränen und sprach mit einer Klarheit, die keinen Zweifel zuließ, die Worte, die endlich meine brennende Scham linderten: „Es war nicht deine Schuld“.

 

Später, als die Lust zurückgekehrt war, schliefen wir ein weiteres Mal miteinander. Ich wollte, dass er dieses Mal seine Zurückhaltung aufgab, und ich wollte es sehen. Er berührte sich selbst, während er meinen Körper betrachtete und sah mir in die Augen, als er es nicht mehr zurückhalten konnte. Ihm entfuhr ein Stöhnen, dass mich in seiner Intensität und Lautstärke überraschte und mich mit irrationalem Stolz über meine Fähigkeit, einem Mann solche Leidenschaft und Töne zu entlocken, erfüllte.


Wir wuschen uns und zogen uns wieder an. Während er im Bad war, legte ich ihm diskret einen Umschlag zu seinen Sachen. Er steckte ihn beiläufig ein, ohne ihn zu öffnen. Weil ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte, war ich hungrig. Er suchte mir einen Laden, hielt
mich dabei an der Hand und zeigte mir diese und jene Kuriosität der Stadt. Als ich an einer Ampel auf unsere verschlungenen Hände blickte, kam mir der Gedanke, dass wir auf die Menschen um uns herum wie ein Liebespaar wirken mussten. Die Vorstellung amüsierte mich, weil sie keine Ahnung hatten, dass ich gerade Sex gehabt hatte wie der Stereotyp eines Mannes schlechthin: ganz konzentriert auf meine Bedürfnisse und Triebe, leidenschaftlich und hemmungslos, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie ich wohl
auf ihn gewirkt haben musste. Wir aßen, tranken, plauderten.

 

Als ich ging, tat ich es hocherhobenen Hauptes.
Ich spürte seinen Blick in meinem Nacken, aber ich drehte mich nicht um.

 

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